Medizin

IN KÜRZE

6 Erythrozytenaustausch-Behandlungen

80 Hämatopoetische Stammzelleninfusionen

100 Autologe Stammzellsammlungen

Medizin

Am 18. Oktober 2018 fand in Bern erneut die Fortbildungsveranstaltung für die Anwenderinnen und Anwender von Blutprodukten statt, organisiert von der Interregionalen Blutspende SRK (IRB) sowie der Universitätsklinik für Hämatologie und dem Hämatologischen Zentrallabor des Inselspitals Bern. An der Veranstaltung konnten sich die Teilnehmenden über aktuelle Entwicklungen, Erfahrungen und Forschungsergebnisse rund um die Transfusionsmedizin informieren. Rund 300 Personen aus Medizin, Pflege, Labormedizin, Industrie und öffentlichen Organisationen nahmen teil. Die Beurteilung der Teilnehmenden war sehr positiv.

Ausser der Herstellung von labilen Blutprodukten entwickelt die IRB das Angebot von transfusionsmedizinischen Diensten und therapeutischen Verfahren weiter. Das entsprechende Wissen ist dank dem aktuellen Ärzte- und Pflegeteam vorhanden. Bereits eingeführt sind Leukapheresen für die Entwicklung von Zelltherapien in Onkologie und Infektiologie in Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Lausanne (CHUV). Im letzten Jahr wurden nun die ersten Erythrozytenaustausch-Behandlungen durchgeführt. Patienten mit schweren Komplikationen einer Sichelzellanämie wurden so behandelt. Ausserdem wurden die ersten therapeutischen Plasmaaustausch-Behandlungen vorgenommen. Diese Verfahren ermöglichen es, bestimmte krankmachende Bestandteile aus dem Blut des Patienten zu entfernen und sie je nach Situation durch gesunde zu ersetzen.

Die IRB beteiligt sich ebenfalls an der Einführung des Patient Blood Management. Im Rahmen der erneuten Kooperationsvereinbarung mit dem CHUV wurden letztes Jahr – nebst den bestehenden Dienstleistungen – verschiedene Leitlinien zur Anwendung von Blutprodukten finalisiert.

Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Transfusionsmedizin und die Zusammenarbeit der Blutspendedienste auf nationaler Ebene weiterzuentwickeln. Die vor zwei Jahren begonnene Kooperation mit dem Tessiner Blutspendedienst führte im letzten Jahr zur Schaffung einer gemeinsamen Versorgungsregion Tessin-IRB und zur Planung eines gemeinsamen Forschungsprojekts zur Hepatitis E. In den von Ärzten und Wissenschaftlern der IRB geleiteten nationalen Fachgruppen wurden transfusionsmedizinische Standards signifikant weiterentwickelt, insbesondere was die Kontrolle der Risiken von transfusionsassoziierten Infektionskrankheiten betrifft.